Die mehrere Monate in Anspruch nehmenden Planungen erbrachten ein 4-Tage-Programm für das Jubiläumswochenende vom 13. bis zum 16. Juni 2019. Organisiert wurde es durch den MR-Vorstand in enger Absprache mit einigen engagierten Mitgliedern.
Bereits am Donnerstag trafen sich etwa 20 Verbandsbrüder im Kalt-Loch-Braustüble und speisten zünftig bei fränkischen Gerichten und genossen die lokalen Getränke. Der Wirt hatte zwar vorgewarnt, dass er um 21 Uhr schließen wollte, doch aufgrund der lustigen Gespräche und des netten Zusammensein verlegte er die Sperrstunde um 60 Minuten nach hinten. Anschließend ging es in die einzige Bar, die an einem Donnerstag in Miltenberg länger geöffnet war, ins Malibu wo wir den Donnerstag ausklingen ließen.
Der Freitag begann mit einem Besuch des Seligenstädter Kaufmannszugs, der sich auf der Miltenberger Hauptstraße präsentierte, und setzte sich gegen Mittag fort mit einer Wanderung durch das Torhaus auf der Miltenberger Mainbrücke in Richtung Großheubach. Diese endet am Kloster Engelberg, wo die älteren Herren bereits auf uns warteten. Ebenfalls trafen nach und nach die Aktivitates von Lunaburgia, Rheno-Colonia und Karlsruhensia ein; Leonensia war bereits am Donnerstag eingetroffen, sodass der Innenhof mit vielen Korporierten befüllt war. Dennoch mussten wir uns alsbald verabschieden, denn die Vorbereitungen für den Festcommers im Alten Rathaus begannen.
Nachdem um halb acht das Jubiläumsfoto aufgenommen worden war (siehe oben), begann um acht Uhr mit dem Einmarsch der Fahnen der Commers. Unter der Leitung von Verbandsbruder Junge (Leonensia) verlief der Hochoffiz würdevoll. Neben der Schweigeminute für unsere Verstorbenen und dem Singen der Nationalhymne, hielt Verbandsbruder Emschermann eine Festrede mit Bezug auf das Gedicht „Ein dicker Sack“ von Wilhelm Busch. Der anschließende Fackelzug wurde von der Stadtkapelle musikalisch untermalt und zum Schnatterloch geführt. Bürgermeister Demel und MR Vorsitzender Frenzel betonten die Tradition des Verbands, die Freundschaft zwischen Stadt und Verband und den Wunsch diese Tagung noch viele Jahre weiterzuführen. Nach dem Verklingen des Frankenlieds wurde der Commers, unter der Leitung von Verbandsbruder Schimanski (Karlsruhensia) mit dem Offiz fortgesetzt. Gesittet, aber auch mit einer Spur von Heiterkeit und jugendlicher Frechheit, feierten wir so unseren Verband bis die Uhr Mitternacht schlug. Die folgenden Stunden verbrachten die feierlustigen Gesellen entweder auf den abgenutzten Stühlen des Malibu oder an den Ufern des Mains.
Um Punkt 11 Uhr am nächsten Morgen trafen sich die Vertreter der einzelnen Bünde im Alten Rathaus, um bei der Vertreterversammlung einen neuen Vorstand zu wählen. Bereits im Vorfeld hatte der MR-Vorsitzende Frenzel seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur bekundet und so wählten die Anwesenden die Verbandsbrüder Löhn zum neuen Vorsitzenden, AH Busse zum Geschäftsführer und AH Zimmermann erneut zum Kassenwart.
Der Nachmittag wurde den Verbandsbrüdern zur eigenen Gestaltung überlassen. Dennoch trafen sich etwa 20 Personen zur freiwilligen Stadtführung ab 15 Uhr und wiederum andere verbrachten den Nachmittag im Biergarten bei einem kühlendem Bier.
Um 18 Uhr begann dann die große Feier „100 Jahre MR“ im Alten Rathaus. Zu Beginn ging der MR-Vorsitzende auf die Geschichte des Verbandes ein und schaffte es in dreißig Minuten einen guten Überblick über die vergangenen Dekaden aufzuzeigen. Das Wort ging danach an Bürgermeister Demel über, der sich erneut bedankte und den MR aber auch dazu aufforderte, sich zu öffnen und den Bürgerinnen und Bürgern Miltenberg näher zu kommen. Der letzte Programmpunkt des Festakts war die Ehrung einiger verdienter Verbandsbrüder, die sich in den letzten Jahren für den Verband außerordentlich engagiert haben. Neben den beiden ehemaligen Vorsitzenden Wind und Tilly wurden auch die beiden Geschäftsführer a. D. Kraetsch und Emschermann geehrt. Als besondere Ehrung erhielt Kassenwart Strippe seine Verdiensturkunde für 24 Jahre als Kassenwart des Verbands. Im Anschluss an die Ehrungen wurde die Feier mit Tanzmusik eröffnet. Oft wurde an diesem Abend angestoßen und an alte Gefährten und Geschichten erinnert. Das ein oder andere Pärchen schwang das Tanzbein zur Musik der „Bonn-Bon´s“ und zu späterer Stunde waren es vor allem die „Rhenos“, die – dank der Vielseitigkeit der Kapelle – bei kölscher Musik aus der Feier eine Party machten.
Nach einer viel zu kurzen Nacht trafen sich am Sonntag die verbliebenen Verbandsbrüder zur Stärkung beim Obst- und Gartenbauverein im Stadtpark, wo sie sich mit Saft, Bier und Wurst für die Rückreise stärkten. Die Anstrengungen der vergangenen Tage waren dem ein oder anderen schon anzusehen, doch verließen die meisten Miltenberg mit einem wehmütigen Lächeln, das sicherlich auf eine durch und durch gelungene Tagung zurückzuführen ist.
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